Die Filme

Der Film besteht aus in Gelatine eingebettete lichtempfindliche Substanzen – Emulsion genannt – die auf einen flexiblen Schichtträger aufgegossen wird. Während der Schwarzweissfilm aus einer Emulsion besteht, ist der Farbfilm aus drei Schichten aufgebaut, die für Blau, Grün und Rot empfindlich sind.

Nach 1908 setzt sich ein neuer Schichtträger durch: die bisherige leicht brennbare Nitrozellulose wird durch unbrennbares Zelluloseazetat ersetzt, was durch die Bezeichnung «Safety-Film» gekennzeichnet wird.
Die damaligen (orthochromatischen) Filme waren übrigens noch nicht für Rot empfindlich, das Schwarz wiedergegeben wurde. Erst mit der Forschungen von Adolf Miethe und Arthur Traube, welche der Emulsion spezielle Sensibilisatoren beimischten, konnte in der 1920er Jahren die Empfindlichkeit der Emulsionen auf alle Farben des sichtbaren Spektrums (panchromatisch) erweitert werden.

Die Grösse der Silberhalogenidkörner in der Emulsion wirkt sich direkt auf die Lichtempfindlichkeit aus. Je grösser die Körner, desto empfindlicher der Film, das heisst, es ist mit einem hochempfindlichen Film weniger Licht für die Belichtung erforderlich, und das Bild erscheint grobkörniger. Ende des 19. Jahrhunderts gab es verschiedene Skalen, um die Filmempfindlichkeit anzugeben. Erst um 1930 setzten sich die beiden Normen DIN und ASA durch. So hat beispielsweise der Kodak Royal-X Pan eine Empfindlichkeit von 125 ASA, die heute als ISO-Wert ausgedrückt wird.

Die «natürliche Farbwiedergabe» ist und bleibt Gegenstand individueller Beurteilung. Zwar wurden unzählige Versuche unternommen, diese zu definieren, doch blieb dem Herstellern der Farbfilme letztlich nichts anderes übrig, als die Farbwiedergabe den kulturellen und geografischen Eigenheiten anzupassen und Filme mit unterschiedlichen Farbcharakteristika in ihrem Sortiment zu führen.

Illustration:
Schwarz-weiss Film Ferrania Ultrachromatica und Super Panchro, Italien, um 1950.