Planfilm und Filmpack

Filme gab es nicht nur in gerollter Form, sondern auch als einzelne Filmblätter, sogenannte Planfilme. Die ersten kamen 1884 auf den Markt, um die schweren Glasplatten zu ersetzen, und sie wurden lange Zeit parallel zum Rollfilm angeboten. Zunächst gab es Planfilme in einzelnen Halterungen, bis es diese schliesslich auch in Wechselkassetten angeboten wurden, in sogenannten «Filmpacks».

Ein Planfilm besteht aus einem Azetat-Schichtträger, der etwas dicker und weniger biegsam ist als der Rollfilm. Planfilme werden entweder in ähnlichen Kassetten wie Glasplatten verwendet, in den zwei Filme, Rückseite gegen Rückseite, eingelegt sind und für zwei Belichtungen gedreht werden konnten, oder es befanden sich mehrere dünnere Planfilme in einer Spezialkassette – Filmpack genannt – die nacheinander gewechselt und belichtet werden konnten.

Der erste, der Planfilme mit Zelluloid-Schichtträger im Jahre 1884 anbot, war der Engländer John Carbutt. Die Filmblätter erwiesen sich als einen praktischen Ersatz für die schweren und zerbrechlichen Glasplatten und boten für die Reisekameras die Vorteile der Rollfilme.

 

Illustration:
Kodak Faltkamera n°2, Faltkamera Filmpack Hawk-Eye, Eatsman Kodak Co., Rochester, USA, 1922.
Speziell für die 6×9 cm Filmpack Planfilme konstruiert, wurde diese Kamera von der Edition Jules Tallandier an seine Kunden offeriert.