Es hatte in der Vorgeschichte verschiedene Versuche gegeben, die Glasplatte durch ein Papierband mit einer lichtempfindlichen Schicht zu ersetzen. Die Idee wurde jedoch Mitte der 1880er Jahre fallen gelassen, weil die Rollfilmkassette von George Eastman und William Walker sowie der American Film aufkamen.
Die Glasplatte, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts als Trägermaterial der fotografischen Schicht diente, erwies sich in mancherlei Hinsicht als nachteilig: sie war zerbrechlich, voluminös und vor allem schwer. Deshalb wurde als Ersatzmaterial ein Papierband in Betracht gezogen, das von einer Spule abgerollt und auf einer anderen aufgerollt werden konnte.
Die ersten derartigen Versuche gingen bereits auf das Jahr 1854 zurück, doch setzte sich erst die Lösung von George Eastman am Markt durch. Eastman, der Gründer des Unternehmens, das seine Produkte später unter dem Markennamen «Kodak» auf den Markt bringt, war bestrebt, die Fotografie so zu vereinfachen, dass sie von jedermann genutzt werden konnte und für eine breite Masse erschwinglich war. 1884/1885 lancierte er gleichzeitig einen Film mit Papierträger sowie eine Filmkassette mit Filmspulen.
Da sich der Film mit Papierträger nicht bewährte, weil die Papierstruktur auf den Positiven sichtbar blieb, brachte Eastman bald darauf einen verbesserten Film heraus, bei dem die entwickelte Schicht abgelöst und auf eine Glasplatte aufgezogen wurde. Das so gewonnene Negativ wurde auf ein lichtempfindliches Papier kopiert und war wesentlich schärfer als das Vorgängermaterial.