Die Fotografie mit Magnesiumblitz

Ein Bild festzuhalten, heisst auch die Bewegung einfangen … oder besser gesagt: einfrieren! Um dies zu erreichen, kam man auf die Idee eine Lichtquelle zu verwenden, die beim Abbrennen sehr schnell aufleuchtet: Magnesium.

1808 entdeckt Sir Humphry Davy, der Erfinder des Lichtbogens, wie man Magnesium aus seiner metallenen Form isoliert, aber es sollte bis 1860 dauern, um die lichttechnischen Eigenschaften dieses Stoffes zu entdecken und diese praktisch nutzen zu können. Die erste Verwendung von Magnesium als fotografische Lichtquelle gelingt erstmals 1864.

Verschiedenste Arten von Lampen mit Magnesiumband werden zum Patent angemeldet, die zwar ein helles Licht abgeben, dessen Leuchtdauer jedoch von der Länge des Bandes abhängig war. Abgesehen vom hohen Preis des Magnesiumbandes, eigneten sich diese Lichtquellen nur bedingt für Momentaufnahmen.

In den Folgejahren konnten die Brenneigenschaften von Magnesium weiter verbessert werden. 1880 kommt Magnesium in Pulverform auf den Markt, das in Verbindung mit einem Oxidationsmittel blitzartig verbrennt und zum Beispiel in Alkoholbrennern als fotografische Lichtquelle schon recht gut geeignet ist. Andere suchen einfachere Lösungen und verbrennen das Pulver auf einem Tablett, was nicht ganz ungefährlich war.

Illustration:
Fotogener Revolver, Dr Ranque, 1890.
Durch betätigen eines Schiebers an der Seite der Kamera wurde eine Magnesiumpuderdose, dessen Inhalt sich in einem Reservoir befindet, durch ein Rohr hinuntergelassen. Mit Hilfe eines Blasebalgs wurde diese Dose durch eine Röhre in die Flamme der Alkohol Lampe projiziert (seitlicher Zylinder), welche mit einem Funkenlöscher ausgestattet ist. Das Gehäuse enthielt auch eine Reserve an Streichhölzern.