Die Röntgen-Strahlen

Grenzen überschreiten und die Zeit anhalten, sich im unendlichen oder makroskopischen Raum bewegen – mit dem Erscheinen der Fotografie beginnt ein unentwegtes Forschen. Ein wichtiger Schritt dazu ist die Entdeckung des Physikers Wilhelm Conrad Röntgen am Physikalischen Institut der Universität Würzburg im Jahre 1895 der nach ihm benannten Strahlen.

1842 entdeckt der englische Physiker und Arzt John William Draper auf seinen Daguerréotypie-Platten die Absorption für ultraviolette und infrarote Wellenlängen. Er bewies, dass die Platten für Strahlen empfindlich sind, die dem menschlichen Auge verborgen bleiben.

Röntgenstrahlen gehören dem unsichtbaren Spektrum an. Röntgen entdeckt sie am 8. November 1895 als er mit einer Kathodenstrahlröhre von Crooks elektrische Versuche durchführte. Im völliger Dunkelheit hält der Professor seine Hand zwischen die Röhre und eine fluoreszierenden Fläche und erkennt darauf die Schatten der Knochen seiner Hand. Am 22. Dezember 1895 fotografiert Röntgen diese Erscheinung, diesmal die Hand seiner Frau. Das Bild steht emblemartig für das erste Röntgenbild der Welt.

Danach entwickelt sich die Röntgentechnik rasant. Die Bestrahlungszeiten von ursprünglich 15 Minuten bis zu einer Stunde können sehr rasch verkürzt werden, und Plattenhersteller, wie Kodak und Ilford, bieten sehr bald Spezialemulsionen für Röntgenstrahlen an.

Röntgen wird für seine Entdeckung 1901 mit dem ersten Nobel-Preis für Physik ausgezeichnet.

Illustration:
Röntgenröhre, Siemens Reiniger Werke, Deutschland, Erlangen, 1962.
Elektronisches Gerät, welches Röntgenstrahlen zur Erzeugung von Röntgenbildern versendet. Röntgenstrahlen gehören wie auch Radiowellen, das sichtbare Licht oder Infrarotlicht zu den elektromagnetischen Strahlen.