Maschinen, die Bilder zum Laufen bringen …

Während des 19. Jahrhunderts tauchen immer wieder verzaubernde Geräte auf, die erfunden wurden, um den Bildern das Laufen beizubringen. Sie alle nutzen das Phänomen der Netzhautträgheit des menschlichen Auges aus.

Das Phenakistiskop (auch «Wunderscheibe» genannt) – aus dem Griechischen phenax: täuschen und skopein: untersuchen – wurde 1832 vom belgischen Physiker Joseph Plateau erfunden. Das Gerät besteht aus seiner Schreibe mit einer bestimmten Anzahl Betrachtungsschlitze, die vertikal vor einem Spiegel gedreht wird. Durch die Schlitze sieht man im Spiegel die Rückseite der Scheibe auf welcher Figuren in mit ihren Bewegungszyklen dargestellt sind. Durch die Drehung nehmen wir die Bewegung der Darstellungen wahr.

Das Zoetrop (auch «Wundertrommel») – aus dem Griechischen zoe: Leben et tropion: drehen – geht auf den englischen Mathematiker William George Horner und das Jahr 1833 zurück, doch wird dieses erst 1867 kommerzialisiert. Das Zoetrop besteht aus einem Zylinder mit Betrachtungsschlitzen, durch welche man ein Papierband mit gezeichneten Bewegungsphasen sieht, welche durch Drehen des Zylinders eine Bewegung simulieren. Emile Reynaud hat das Prinzip des Zoetrop wesentlich verbessert, indem er mit den Spiegeln die Dunkelphase eliminierte. Die Bildstreifen des Zoetrop sind häufig beidseitig bedruckt und zeigen meist spielerische Darstellungen, die in erster Linie einen wirkungsvollen Bewegungseffekt zeigen sollen.

Sie sind freundlichst eingeladen, eine zeitgenössische Versionen dieser prachtvollen Vorläufer-Geräte des Films in natura zu erleben.

Illustration:
Zootrope, Les images vivantes – Petits tableaux animés, Meire et Deberthand, Paris, vers 1900.