1987 Photoshop

Das meistbenutzte Bildbearbeitungsprogramm Photoshop wurde 1987 von den beiden Amerikanern Thomas und John Knoll entwickelt, um Schwarzweissbilder auf einem ebenfalls schwarzweisen Bildschirm darzustellen. Der Scannerhersteller Barneyscan übernimmt zunächst den Vertrieb der Software unter dem Namen «ImagePro», um es schon bald in «Photoshop» umzubenennen.

Die Gebrüder Knoll kamen gleichzeitig mit Apple in Kontakt, sowie mit Russel Brown, dem künstlerischen Direktor von Adobe, die sich beide an dem neuen Bildbearbeitungsprogramm sehr interessiert zeigten. Adobe erwarb die Lizenz in Jahre 1988, und Photoshop 1.0 kam im Februar 1990 als Macintosh-Version auf den Markt, während die Windows-Version im November 1992 folgte. Dies geschah zu einem Zeitpunkt, als die digitale Fotografie noch in den Kinderschuhen steckte und eine Bildbearbeitungs-Software lediglich dazu bestimmt war, eingescannte Bilder zu verbessern.

Das neue Werkzeug erregte grosses Aufsehen, und die Spezialisten verschrien es, weil damit die Objektivität der Fotografie plötzlich in Frage gestellt wurde. Sie vergassen jedoch dabei, welch gigantischer Aufwand seit Anbeginn der Fotografie mit allen möglichen Retuscheverfahren betrieben wurde, um ähnliche Bildveränderungen zu erzielen. Verschiedene Menüpunkte des Photoshop, wie Zeichenstift, Pinsel, Stempel, Radiergummi und Farbpaletten erinnern mit ihren Bezeichnungen noch heute an die täglich benutzten Werkzeuge der Retuscheure.

Illustration:
Spritzpistole HCH Lips, Zürich, um 1950.
Der von Bildbearbeitungsprogrammen vorgeschlagene Name wurde direkt von dem von Retuscheuren benutzten Werkzeug übernommen.