Retuschen am Negativ

Ein Negativ ist nur selten perfekt: Abgesehen von Staubkörnern und anderen «mechanischen» Mängeln, die Ausbesserungen erfordern, kann auch das Motiv Details aufweisen, die korrigiert werden müssen, wie zum Beispiel die einheitliche Gesichtsfarbe in einem Porträt.

Der Retuscheur arbeitet an einem Spezialpult, das mit einem Spiegel versehen ist, der das Licht unter das Negativ führt, das mit der lichtempfindlichen Seite nach oben auf eine Mattglasscheibe gelegt wird. Eine Lupe, Retuschiermesser, Pinsel und Gouachefarben, Radiergummi und Bleistifte, Lack und Terpentin sind seine wichtigsten Hilfsmittel.

Grundsätzlich sollte die Retusche auf das absolute Minimum begrenzt werden; man beginnt dabei mit dem Retuschiermesser, führt die Arbeit mit dem Bleistift oder Pinsel fort, wobei die Farbe vorsichtig in Form feiner Striche aufgetragen wird.

 

Illustration:
Retouchierpult, Engel Feitknecht, Twann, Schweiz, um 1880.