Tsusaba Watanabe, artiste de rue, Vevey, 2019. Photo JC Péclet

Neue Gesichter

Neue Gesichter

Silberporträts: Jean-Claude Péclet

Austellung geöffnet vom 13. Februar bis 23. August 2020

Vernissage am 13. Februar 2020 um 18 Uhr

Die silberne Fotografie zeigt eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit. Immer mehr Fotografen, vor allem jüngere, gewinnen das Interesse daran wieder oder entdecken es. Sie hat gegen ihre lange Ausbildung, ihre langwierigen Verfahren, ihre Kosten. Es hat für sie seine beruhigende Materialität, seinen Widerstand gegen das Vergehen der Zeit, die Magie der Erscheinung eines Bildes in einem Bad von Entwickler.

Jean-Claude Péclet hat die Silberfotografie weder entdeckt noch ist er zu ihr zurückgekehrt. Er hat sie immer praktiziert, gelegentlich alte Verfahren erforscht, ohne die digitale Fotografie zu verachten. Der Waadtländer Journalist, ehemaliger Chefredakteur von L’Hebdo und Gewinner eines Jean-Dumur-Preises 2007, widmet sich nun voll und ganz seiner Leidenschaft. Mit einer ehrwürdigen Rolleiflex von 1938, die mit Schwarz-Weiß-Film bestückt ist, porträtiert er junge Menschen, die von Leidenschaft und Gemeinschaftssinn getrieben werden. Junge Landwirte, Klimaaktivisten, städtische oder olympische Sportler, Videospiel-Enthusiasten. Diese Z-Generation wird oft von der Kamera des Babyboomers überrascht, eine seltsame Kiste, die auf dem Bauch steht und mit dem Kopf nach unten in Richtung des vereisten Suchers zeigt. Ein Dialog wird ausgelöst, synchronisiert mit einem starken Gefühl der Empathie.

Jean-Claude Péclet selbst fotografierte in seiner eigenen Dunkelkammer und in der Dunkelkammer des Schweizer Kameramuseums. Die rund vierzig Porträts in der Ausstellung werden durch die Geschichte der Rolleiflex ergänzt, deren Muttergesellschaft – Rollei – vor genau einem Jahrhundert in Niedersachsen gegründet wurde. Die Mittelformat-Spiegelreflexkamera mit ihren beiden charakteristischen Objektiven wurde von den größten Fotografen des 20. Jahrhunderts verwendet. Auch das war eine Würdigung wert.