Das Leben eines Bildes

Der Fotograf kehrt von seinen Exkursionen mit belichteten Filmrollen zurück und muss zu diesen sehr Sorge tragen, wenn er sein Bildgut nicht verlieren will. Von jedem entwickelten Film erstellt der Fotograf zunächst einen Kontaktbogen, der die Bilder in Originalgrösse zeigt und der Bildauswahl dient. Seine Bilder finden zum Beispiel in der Illustriertenpresse Verwendung, die im 20. Jahrhundert einen enormen kommerziellen Erfolg erlebt.

Der Kontaktbogen dient dazu jene Aufnahmen auszuwählen, von denen später Vergrösserungen erstellt werden sollen. Unter Umständen trifft der Fotograf bereits aus Spargründen eine Vorauswahl mit der Schere, um nicht alle Negative kopieren zu müssen. Kleinbildfilme hingegen kopiert er ganz, weil ein Film mit 36 Aufnahmen gerade auf ein Papier 18×24 cm passt.

Das quadratische Format 6×6 cm bietet dem Fotograf die Möglichkeit, seine gestalterische Arbeit auch im Labor fortzusetzen und den optimalen Bildausschnitt zu wählen, der dann exakt dem Seitenverhältnis der geplanten Publikation entspricht. Oft wird der Bildausschnitt bereits auf der Kontaktkopie eingezeichnet, um diesen Arbeitsschritt im Labor zu beschleunigen.

In der Kleinbildfotografie schränkt das kleine Bildformat von 24×36 mm die Ausschnittgestaltung sowohl durch die Proportion als auch durch die Qualität stark ein, so dass häufig auf einen zusätzlichen Ausschnitt verzichtet wird. Zudem ist für viele Fotografen die Beibehaltung des Originalformates heilig!

Diese Arbeitsweise aufschlussreich, denn sie ermöglicht beispielsweise festzustellen, wie viele Bilder der Fotograf aufnehmen musste, um zum gewünschten Resultat zu kommen, dies bezüglich des Bildausschnittes, des Lichtes oder des Aufnahmemomentes.

Illustration:
Klassifizierungsbögen für 35 mm Filme, mit Platz zum Zusammenstellen der Kontaktbögen als auch für Anmerkungen.