Die Fotografie mit der Lochkamera

Die Lochkamera ist die einfachste Form eines Fotoapparates, der sich auf das Wesentlichste beschränkt, um ein Bild aufzunehmen.

Die Lochkamera funktioniert nach dem Prinzip der Camera obscura: Durch ein kleines Loch auf der einen Seite eines lichtdichten Körpers, fallen die vom Motiv reflektierten Strahlen auf die gegenüberliegende Seite und bilden dort das Objekt seitenverkehrt und kopfstehend ab. Das Bild kann so mit einer lichtempindlichen Schicht oder einem Sensor festgehalten werden.

Durch das Fehlen einer Linse resultiert eine nahezu unendliche Schärfentiefe, die in Verbindung mit der relativ langen Belichtungszeit beeindruckende Bildergebnisse liefert.
Dieser eigenartige Bildeffekt der Lochkamera und die gleichmässige Schärfe aller Motivteile, haben die Fotografen bewogen, Kameras zu verwenden die kein Objektiv besitzen, sondern nur mit dem berühmten kleinen Loch zu fotografieren.

Peter Olpe, Designer, Grafiker und Ausbildner in Basel, hat sich mit allen Arten der Fotografie auseinander gesetzt, bevor er sich auf die Fotografie mit der Lochkamera konzentrierte. Mit seiner reichhaltigen Erfahrung hat er verschiedenste Modelle von Lochkameras konstruiert, solche, die in logischem Einklang mit der einfachen Funktionsweise stehen, andere, die eher Architekturmodellen gleichen und mit verschiedenen Fenstern und Öffnungen als Mehrfach-Lochkamera funktionieren. Der Künstler Peter Olpe hat seine Sammlung 2012 dem Schweizerischen Kameramuseum vermacht.

Illustration: 
Peter Olpe, PANAM, Basel, 1991.
Dem architektonischen Stil der Flughäfen der 1950er Jahre nachempfunden. Handwerklich gefertigte Lochkamera (mit Stoff bezogener und gestrichener Karton), Format von 56×180 mm, Blendenzahl 1:160, Abzug von 48 mm.