Die Miniaturkameras

Im Bestreben, die Abmessungen der Kameras immer stärker zu reduzieren, kommen zwei bahnbrechende Konstruktionen auf den Markt: 1937 die Minox und 1960 die Tessina.

Erfunden wurde die Minox von Walter Zapp, der diese 1937 in Riga in Lettland fertigen liess. Sie wurde mit einem 9,5 mm breiten Rollfilm bestückt, auf welchem 8×11 mm kleine Negative belichtet wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wird die Minox bis auf den heutigen Tag produziert.

Die Tessina wurde ab 1960 bei der Grenchner Uhrenteilefirma Siegrist & Co. AG hergestellt. Ihr Konstrukteur waren zwei Deutsche, der Erfinder Rudolf Steineck und der Konstrukteur Paul Nagel. Als Film verwendet sie den handelsüblichen 35 mm breiten Kleinbildfilm in einer Spezialkassette und zeichnet darauf die Bilder im Format 14×21 mm auf. Um die Kamera möglichst klein zu halten, wurde der Strahlengang über einen Spiegel um 90 Grad nach unten umgelenkt.

Beide Miniaturkameras, sowohl die Minox als auch die Tessina, waren eigentlich für den zivilen Gebrauch konstruiert worden, doch zeigten bald auch die verschiedensten Geheimdienste für ihre Spionageaufgaben Interesse dafür.

Illustration:
Originalmodell der Minox, Valsts Electro-Techniska Fabrik, Riga, Littauen, 1937.
Diese Kamera wurde nach einer am 22. Dezember in England patentierten Idee von Walter Zapp produziert. Nach dem Fall unter sowjetische Kontrolle während des 2.Weltkriegs, wurde die Produktion dieser Kamera in der Bundesrepublik Deutschland, in welcher der Erfinder Zuflucht gefunden hatte, wieder aufgenommen. Die Minox wird auch heute noch hergestellt.