Der Fotoamateur und sein Hobby

Die einfachere Technik der Fotografie und die immer handlicheren Kameras verleihen der Amateurfotografie schnell Aufschwung. Den «ernsthaften Amateuren» gelingen aus freier Hand Momentaufnahmen, und sie verbessern laufend ihre theoretischen Kenntnisse. Der wirkliche Durchbruch erfolgt jedoch erst mit dem Aufkommen der flexiblen Rollfilme.

In der 1880er Jahren blühen viele Fotografische Gesellschaften auf – heute würde man von «Fotoklubs» sprechen – die ebenso Amateure und Berufsfotografen für sich begeistern, wie auch Wissenschaftler, welche sich mit fotografischen Arbeitsmethoden befassen. Die fotografische Gesellschaft in Genf wurde 1887 gegründet, diejenige von Lausanne im Januar 1888. Mit der Unterstützung der fotografischen Gesellschaften von Neuenburg und Zürich wurde die «Schweizerische Photorundschau» gegründet, eine Monatszeitschrift, die sich mit den verschiedensten fotografischen Themen befasst, wie die Luftbildfotografie, die Fotochemie, die Kunstfotografie sowie alle Neuheiten, seien es Produkte oder Trendmeldungen.

Alle diese Gesellschaften boten ihren Mitgliedern regelässige Treffen an, um gegenseitig Erfahrungen auszutauschen sowie Vorträgen und Vorführungen beizuwohnen oder gemeinsam Exkursionen zu unternehmen. Sie organisierten Ausstellungen und Wettbewerbe und ehrten die Preisträger mit Medaillen und Diplomen. Auch steht den Mitgliedern das klubeigene Labor zur Verfügung, sowie die Bibliothek, in der verschiedene in- und ausländische Fachzeitschriften aufliegen.

Die Verbreitung der Medien wird durch die Werbung gefördert, welche Marken wie Kodak sehr geschickt für sich nutzen. Viele Bücher und Arbeitsanleitungen informieren ebenso über die Aufnahme- als auch über die Labortechnik und bieten den Amateuren Gelegenheit, sowohl das Auge zu trainieren als auch ihre Technik zu perfektionieren.

Illustration:
Medaille, Gesellschaft der Fotografie Caen, Frankreich, 1901.