Die Photosphere

Die zunehmende Begeisterung der Amateure für die Fotografie motivierte die Kamerahersteller, einfacher zu bedienende und robustere Kameras auf den Markt zu bringen. Diesem Bedürfnis entsprechend konstruierte Napoléon Conti 1888 die Photosphere, eine Ganzmetallkamera, die besonders für den Tropeneinsatz geeignet sein sollte.

Seit 1886 verfolgte Conti die Idee, eine Kamera zu entwickeln, die allen Witterungseinflüssen widerstehen sollte und selbst in unter tropischen Klimabedingungen eingesetzt werden kann. Zudem sollte die neuartige Kamera leicht und einfach in der Bedienung sein. 1888 war er am Ziel und meldete die Photosphere zum Patent an. Im gleichen Jahr kommt die «Kodak»-Kamera von George Eastman als erste Rollfilmkamera für jedermann auf den Markt. Eine harte Konkurrenz für die Photosphere, die ein Jahr danach von der Französischen Gesellschaft für Fotografie angeboten wird.
Die Photosphere ist eine Ganzmetallkonstruktion, an der Platten-Einzelkassetten, Platten-Doppelkassetten oder Plattenmagazine benutzt werde können. Die eigenartige Form rührt von einem kugelschalenförmigen Verschluss her, der mit einer Zugfeder bewegt wird. In den Folgejahren liess Conti nicht locker, seine Konstruktion laufend präziser zu fertigen, die Bedienung zu vereinfachen und weitere Zubehöre dazu zu entwickeln, darunter ein Sucher und eine Halterung, um die Kamera am Fahrrad befestigen zu können. Die Photosphere kam in vier verschiedenen Formaten auf den Markt, gekrönt von einer Stereoversion im Jahre 1891.

In einem Jahrzehnt konnten in den verschiedenen Formaten rund 4’000 Exemplare der Photosphere abgesetzt werden. Die praktische und leichte Kamera sicherte sich auf Grund der kompakten Abmessungen viele Sympathien bei Fotoamateuren und Entdeckern.

Illustration:
Mit Mattscheibe und zwei Kassetten für ein Plattenformat von 9×12 cm. Ausgestattet mit einem halbkugelförmigen Blendenverschluss desselben, aber zeitgenössischeren, Typus wie die Escopette des Genfers Darier.