Reproduktion und Druck

Mit den Fortschritten der Fotografie und der Druckverfahren Ende des 19. Jahrhunderts gelingt es endlich Fotos in den Druckerzeugnissen wiederzugeben. Damit beginnt ein neues Informationszeitalter mit vielen illustrierten Magazinen.

In den 1880er Jahren gelingt es endlich mit dem Lichtdruck Bilder in fotografischer Qualität in einer hohen Auflagezahl zu drucken. Allerdings müssen die Drucke noch an den speziell vorgesehenen Freiräumen auf den entsprechenden Seiten in die Bücher eingeklebt werden. Erst der Tiefdruck ermöglicht den direkten Bilderdruck, doch ist das sehr teure Verfahren auf Spezialpapier zunächst den Kunstbüchern vorbehalten.

Zehn Jahre später erlaubt das Halbtonverfahren den kombinierten Druck von Text und Bild, was der Produktion von illustrierten Magazinen den Weg ebnet. Dazu wird das Foto gerastert, wobei die Rasterpunkte je nach Dichte in ihrer Grösse variieren. Das Rasterbild wird auf eine Metallplatte übertragen, welche nach der Ätzung ein Relief mit grösseren und kleineren Rasterpunkten zeigt, die je nach Punktgrösse mehr oder weniger Druckfarbe aufnehmen. Diese Klischees werden mit den Textlettern zusammen montiert und ermöglichen den Druck von Text und Bild im gleichen Durchgang. Für die Reproduktion der Fotos waren spezielle, zimmergrosse Reproduktionskameras notwendig, welche mit einer ausgeklügelten Beleuchtungseinrichtung ausgestattet waren, um auch grosse Druckvorlagen perfekt ausleuchten zu können. Anfänglich nutzte man dazu Tageslicht, aber schon bald mussten konstantere Lichtquellen her, so dass später üblicherweise Kohlebogenlampen dazu eingesetzt wurden.

Illustration:
Makroskopische Ansicht eines typografischen Rasters (MSAP / collections iconographiques).