1839: Daguerres Erfindung wird öffentlich vorgestellt

Louis-Jacques-Mandé Daguerre, 1787 in Cormeilles-en-Parisis geboren, kommt 1804 nach Paris, wo er sich zum Theatermaler ausbilden lässt. Zusammen mit dem Maler Bouton schafft er 1822 das Diorama in einem Gebäude, in dem sich grossformatige, beidseitig mit verschiedenen Motiven bemalte Leinwände verändern, je nachdem, ob man sie mit direkter Beleuchtung oder von hinten erhellt betrachtet.

Bei seiner Arbeit verwendet Daguerre häufig die Camera obscura. Er begibt sich oft ins Optikergeschäft der Chevaliers, die ihm von Niépce berichten, mit dem er sich zusammentut.

Parallel zu ihren gemeinsamen Forschungen entdeckt Daguerre, dass sich Silberjodid unter Lichteinwirkung schnell verändert. Er platziert eine silberbeschichtete Platte in einem Behälter mit Jodkristallen, deren Dämpfe an der Plattenoberfläche Silberjodid bilden. Nach der Belichtung in der Kamera wird das auf der Platte noch nicht sichtbare Bild durch den Kontakt mit Quecksilberdämpfen aufgedeckt, die auf eine bestimmte Temperatur erhitzt werden. Dieses Verfahren wird am 19. August 1839 in Paris an der Akademie der Schönen Künste und gleichzeitig auch an der Akademie der Wissenschaften von Arago vorgestellt.

 

Illustration:
«Arago verkündet Daguerre’s Erfindung, öffentliche Sitzung an der Akademie der Wissenschaften, 10. August 1839.» (Louis Figuier, La photographie, Paris, 1868-1888).