Die Laterna magica als Spielzeug

Ab den 1850er Jahren stellten Optiker selbst kleine Laternae magicae für Kinder her. Der Riesenerfolg dieses Spielzeugs führte bald zur industriellen Fertigung, sowohl in Frankreich, wo Lapierre das Monopol innehatte, als auch in Deutschland, wo vor allem in Nürnberg verschiedene Unternehmen mit Bildern bedruckte Glasplatten herstellten. Vorführungen im Familienkreis machten die Wander-Vorführer bald arbeitslos.

In Frankreich begann der seit 1848 in Paris niedergelassene Spengler und Lampenwärter Auguste Lapierre mit der Fabrikation von mehrfarbigen, mit Lack bunt bemalten Zauberlaternen, die mit einer Petroleumlampe funktionierten. Die Firma Lapierre übernahm 1884 ihren Konkurrenten Aubert, den eigentlichen Erfinder dieser Art Laterna magica. Ab Ende des 19. Jahrhunderts stellte die Fabrik Lapierre, die inzwischen gewachsen war, grosses Projektionslaternen her. Lapierre hatte auch Plattenserien produziert, die an ihrem grünen Papierstreifen erkennbar waren. Er galt als der Spezialist für Märchen von Perrault, die auf Platten im Panoramaformat erzählt wurden, auf denen sich kurze Texte und Bilder abwechselten.

 

Illustration :
Spielzeug-Zauberlaterne, Lapierre, um 1880.