Öffentliche Bildprojektionen

Öffentliche Vorträge mit Bildprojektionen kamen im Laufe des 19. Jahrhunderts gross in Mode. Zahlreiche Unternehmen religiöser oder weltlicher Natur boten Bildpräsentationen an, und einige Lieferanten spezialisierten sich auf die Herstellung von Bildern für solche Vorträge. Die Briten konnten das prestigereichste Vorführungshaus der damaligen Zeit besuchen: die 1838 in London (Regent Street) gegründete Royal Polytechnic Institution, die sowohl für Ausstellungen als auch Projektionen genutzt wurde.

Vor allem die Engländer zeichneten sich in der Herstellung von Projektionsgeräten aus. Sie hatten auch die Idee, zwei oder drei Geräte für Überblendungen aufeinander zu stellen und mehrere Bilder gleichzeitig zu projizieren. Diese im Allgemeinen bei öffentlichen Vorführungen verwendeten Geräte wurden mit Knallgas beleuchtet. Ab Ende des 19. Jahrhunderts kommen Elektroapparate auf den Markt, die mit einer Bogen- oder Glühlampe ausgestattet sind. Edison gelang es 1878, ein Jahr nachdem er den Phonographen erfunden hatte, eine elektrische Glühlampe herzustellen, indem er einen Kohlefaden in einem luftleeren Glaskolben einschloss.

 

Illustration:
Projektionslaterne Ganz, das Pinakoskop, welches sich auch als Doppelmodell zur Erzeugung von Überblendungseffekten verkauft.