COMPASS CAMERA LTD, 1938, n° d'inv. 3650, collections MSAP.

Forschung in Bearbeitung

Forschung in Bearbeitung

Fotografie und Uhrmacherei

 

Seit mehreren Monaten arbeiten das Schweizer Kameramuseum und die Universität Lausanne gemeinsam an einem Forschungsprojekt: die fruchtbaren Verbindungen zwischen Fotografie und Uhrmacherei in der Schweiz. Diese Forschung war das Thema eines Seminars, das zwischen Februar und Mai 2020 in der Sektion Geschichte und Ästhetik des Films (UNIL – Lausanne) unter der Leitung von Professor Olivier Lugon stattfand. Sie gipfelt in einer Ausstellung im Museum und einer Publikation im Winter 2022.

In dem Bemühen um Diversifizierung und unter Ausnutzung ihrer Beherrschung der Präzisions-Mikromechanik haben sich die Schweizer Uhrenfirmen zu einem Zeitpunkt in ihrer Geschichte mit der Herstellung von Kameras befasst. Wie zum Beispiel Jaeger-LeCoultre (Le Sentier) mit dem Kompass, Pignons (Ballaigues) mit dem Alpa, Siegrist (Granges) mit der Tessina oder Adrian Michel (Walde) mit einer Kamera für Brieftaube. Nicht zu vergessen das immer aktuelle Beispiel von Omega (Biel) mit Geräten für das Fotofinish im Sport.

Die Verbindungen zwischen Fotografie und Uhrmacherei sind nicht nur technischer oder industrieller Natur. Jede auf ihre Weise, eine Kamera und eine Uhr sind Zeitmesser. Ihr einwandfreies Funktionieren hängt von einer guten Beherrschung der Zeiteinsparung ab. Beide isolieren einen Augenblick im Fluss der Zeit, um ihn in einem Bild zu zeigen oder eine Zeit anzugeben. Laut Roland Barthes ist eine Kamera vor allem eine „Uhr zum Sehen“.

Das Forschungsprojekt stützt sich hauptsächlich auf die Sammlungen und Archivbestände des Museums in der Schweiz.