Von der Erfindung des Fotophons bis zur universellen Kamera: Entdecken Sie die neue Dauerausstellung des Schweizer Kameramuseums!
Seit 2021 untersucht, recherchiert und wählt das Museumsteam Mobiltelefone aus. Jedes bietet eine oder mehrere bedeutende Innovationen im Bereich der Fotografie.
In ihrer 200-jährigen Geschichte, von der Erfindung bis zur Digitalisierung, hat die Fotografie mehrere Revolutionen erlebt. Die des Mobiltelefons ist eine der bedeutendsten. Sie ist so tiefgreifend, dass sie sogar die Definition der Fotografie selbst verändert. Gestern diente die Technik der langen Zeit der Erinnerung und Dokumentation der Welt. Heute bevorzugt sie die kurze Zeit der visuellen, globalen, sofortigen Kommunikation.
Die Integration der fotografischen Funktion in ein Mobiltelefon wäre ohne vorherige Innovationen nicht möglich gewesen. Wie die des CCD-Sensors oder der Bildkompression. Die ersten Fotohandys erschienen um die Jahrtausendwende. Sie waren sofort erfolgreich. Sie sind ultrakompakt, einfach zu bedienen und immer griffbereit. Sie fördern den spielerischen Umgang mit Bildern. Das Phänomen des Selfies entsteht, wenn eine Frontkamera hinzugefügt wird.
Noch größer ist die Begeisterung für das Smartphone, das 2007 mit dem ersten iPhone auf den Markt kommt. Smartphones sind mit dem Internet verbunden und ermöglichen das sofortige Teilen von Fotos, vor allem über soziale Netzwerke. Obwohl das Smartphone eine Vielzahl verschiedener Funktionen bietet, steht die Bilderfassung bei den Herstellern im Vordergrund. Hierauf konzentrieren sich ihre Anstrengungen in der technologischen Forschung und im Marketing.
Die Fotos, die mit Mobiltelefonen gemacht werden, waren einst schlecht, werden aber immer besser. Die Kameras verfügen über mehrere Brennweiten und Sensoren, optische Zooms, Stabilisatoren, Laser, verschiedene Dateiformate, künstliche Intelligenz und eine exponentiell wachsende Rechenleistung.
Als mittlerweile universelle Kamera, die jedes Jahr zu Hunderten von Millionen verkauft wird, hat das Smartphone den Markt für kompakte Digitalkameras fast auf Null reduziert. Es konkurriert nun mit Spiegelreflex- und Hybridkameras. Oder wird es stehen bleiben?
Eines ist sicher: Dank des Smartphones ist die Fotografie als soziale und kulturelle Praxis so gut wie nie zuvor.