1995 Die Digitalfotografie für jedermann

Von Anfang an hatten die Anbieter von Digitalkameras den Massenmarkt im Visier, doch dauert es einige Jahre, bis sich dieser Wunsch erfüllte, denn die konventionelle Fotografie mit Film war mit technischen Verbesserungen und einer bislang noch nie erreichten Bildschärfe und Feinkörnigkeit unverändert auf Erfolgskurs.

Nach 1995 kamen Kameras mit futuristischem Aussehen auf den Markt, die weniger den Massenmarkt interessieren, sondern die in erster Linie von der Technik faszinierte Käufer. Ihre Auflösung war zwar noch dürftig, sie waren teuer und die Auslöseverzögerung lange, doch verfügten Sie über einen entscheidenden Vorteil: das Bild war sofort auf dem Display zu sehen …

1997/98 wandelte sich das Marktverhalten, denn die neuartigen Kameras wurden immer leistungsfähiger und zeigten ein interessantes Preis-/Leistungsverhältnis. Die wahre digitale Revolution bestand jedoch darin, dass man das Bild sofort sah und beurteilen konnte, ob das Foto gelungen war oder ob es wiederholt werden musste. Dabei entfielen auch die früheren Filmkosten, und der Fotograf kam automatisch in einen Lernprozess, in dem er die gemachten Bilder laufend verbessern konnte.

In den Jahren 2003 und 2004 fand der grosse Technologiewandel statt: Das vielfältige Funktionsangebot der digitalen Fotografie, die Weiterverwendung der Bilddaten im Computer, die neuen Möglichkeiten der Bildspeicherung und –archivierung und vor allem auch die Synergien, die sich zusammen mit dem Internet ergaben, waren Vorteile, welche den Markt in eine neue Richtung steuerte: Die digitale Fotografie gewann nun plötzlich gegenüber dem traditionellen Film die Oberhand.

Illustration:
Digitaler Photoscope erster Generation Polaroid PDC 2000, 1996, Auflösung von 800×600 bis 1600×1200 Pixel. Verkaufspreis von 3000 bis 5000$.